Montag, 17. Juli 2017

REUTLINGEN & TÜBINGEN: DER CLICK IN DIE WIKIPEDIA...

... ist irgendwie auch ein Blick in das Selbstverständnis dieser beiden Nachbarstädte. "Reutlingen ist eine Großstadt", sagt gleich zu Anfang das sich selbst schreibende Lexikon des Internets über RT. "Tübingen (...) ist eine Universitätsstadt", sagt das Wissen der Welt und lokalisiert beide Städte "im Zentrum Baden-Württembergs". Reutlingen referenziert hier Tübingen als "Mittelstadt", betont vor allem aber die Entfernungen zu zwei anderen Großstädten - zu Stuttgart und Ulm. Tübingen ficht das alles nicht an, weiß sich aber als Sitz des "gleichnamigen Regierungsbezirks" und hat kein Problem damit, sich gemeinsam mit Reutlingen als eines der "14 Oberzentren des Landes" zu bestimmen.


Schaut man nun auf die Homepage beider Städte, dann kennen sie einander so gut wie gar nicht mehr. "GROSSSTADT REUTLINGEN" heißt es an der Echaz in GROSSBUCHSTABEN. "Tübingen im Porträt" heißt es eher bescheiden an Neckar. Man sieht sich unaufgeregt als "schwäbische Universitätsstadt", die unter ihren 86.500 Einwohner 28.400 Studenten hat. Die Stadt rühmt sich "eines liebevoll restaurierten mittelalterlichen Stadtkerns". Reutlingen weiß sich mit ihren 115.000 Einwohnern "malerisch eingebettet zwischen Achalm und Georgenberg", erinnert sich natürlich auch ihrer Vergangenheit als "Freie Reichsstadt" bis 1802 - einen Status, in dessen Nähe sie mit dem Wörtchen "kreisfrei" irgendwie wieder kommen möchte.
Kommentar:
Was aber Tübingen im Unterschied zu Reutlingen nicht zu besitzen scheint, ist so etwas wie den Bildertanz mit all den Bürgern, die hier vor allem auf Facebook immerzu "meckern", wie unsere Oberbürgermeisterin Barbara Bosch das nennt, was man seit der Aufklärung, seit Immanuel Kant, "Kritik" nennt. Da hat es ihr Tübinger Gegenüber, Oberbürgermeister Boris Palmer, richtig gut.
(Raimund Vollmer)

Bildertanz-Quelle:RV

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