Dienstag, 26. April 2011

Nachtrag zum Beitrag von Martina Kurz



Bei dem im Beitrag namenlosen Fabrikgebäude handelt es sich um die Überreste der einstigen Lederfabrik Ernst Ammer. Der Name Ammer wird in der Chronik der alten Gerberstadt Reutlingen bereits 1681 bei der Zunft der Gerber erwähnt. 1899 wurde in diesem neu erworbenen Anwesen mit der fabrikmäßigen Herstellung von Leder begonnen und damit der Grundstein für diese Fabrik gelegt. In damals moderner Faßgerbung wurde Vacheleder aus deutschen und überseeischen Rohhäuten hergestellt. Dort gab es auch eine Anlage zur Herstellung von hochprozentigen Gerbbrühen aus einheimischen und exotischen Gerbstoffen nach den neuesten Grundsätzen. Bei einer Jahresverarbeitung von damals 70 000 - 80 000 Häuten fanden die Erzeugnisse Absatz für die fabrikmäßige Herstellung aller Arten von Schuhwerk, vom feinsten Luxusschuh bis zum schweren Qualitäts-Arbeiter- und Sportstiefel. Die damalige "Marke mit dem Vogel" wurde als Besohlungsmaterial von Schuhmachern besonders bevorzugt.

Bildertanz-Quelle: Rainer Hipp (Zeichnungen und Text)

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