Sonntag, 14. September 2008

Zuhause sind wir weltberühmt (II)

Rund 80 Häslacher beim Bildertanz des Kulturgütervereins Walddorfhäslach
Der Busunternehmer Walter Jehle (80) war gerührt. Damit hatte er nicht gerechnet, als plötzlich auf der Leinwand der Turmgaststätte in Häslach noch einmal sein 50. Geburtstag gefeiert wurde. Sein verstorbener Freund Walter Müller hatte die Festlichkeiten in der Garage gefilmt. Rund 50 Freunde waren damals gekommen. Noch mehr kamen am Samstagbend in die Turmgaststätte, um zwischen 19.30 Uhr und 22.30 Uhr rund 450 aktuelle Portraitsaufnahmen von Häslachern zu bewundern oder um alte Filme zu betrachten. Nach einer kurzen Einführung durch Erika Armbruster, Vorsitzende des Kulturgütervereins, ging es los. Die 80 Häslacher waren begeistert - nicht nur über sich selbst, sondern auch über den 35 minütigen Film aus dem Juli 1989 über eine Busreise mit Walter Jehle in den hohen Norden. Es war ein Experiment. Kann man eine solche Sightseeing-Tour, aufgenommen mit einer Superacht-Kamera, den Medienprofis von heute, die wir ja alle inzwischen sind, überhaupt zumuten? Man kann. Dazu waren ganz einfach die Erinnerungen, die die Aufnahmen nicht nur bei den Teilnehmern der damaligen Exkursion weckten, ganz einfach zu präsent. Auch die Schwaben reisen und wissen, dass Deutschland nicht nur in Baden-Württemberg schon ist. Und als plötzlich die Insel Sylt auf der Leinwand erschien, war ein Mann ganz besonders aufgeregt. Gottlob Roth war Mitte der siebziger Jahre auf der Insel als Postbote tätig gewesen, erzählte er. "Wir Schwaben wurden behandelt wie Könige." Menschen, die Menschen mögen, gibt es überall. Nicht nur in Häslach und Umgebung.

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